Die Geschichte unserer Loge…….



Die Freimaurerloge „Astraea zu den 3 Ulmen“ in Ulm blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1789 reicht. Gegründet von Patriziern, Handelsherren, Handwerksmeistern, Beamten und Gastwirten, etablierte sie sich als bedeutende Institution der Freimaurerei in Ulm.
Historische Wurzeln der Freimaurerei in Ulm
Im Jahr 1789 wurde die Loge unter dem Namen „Astraea zu den drey Ulmen“ ins Leben gerufen. Der Bürgermeister der freien Reichsstadt Kempten brachte das freimaurerische Licht nach Ulm. Die Gründungsmitglieder hatten ihre freimaurerische Aufnahme in Städten wie Berlin, Göttingen, Marseille, Regensburg, Verona und Wien erhalten. Die Loge arbeitete nach dem englischen System, vertreten in Deutschland durch die Großloge des „Eklektischen Bundes“ in Frankfurt am Main, und erhielt die Matrikelnummer 479 in der Freemasons‘ Hall in London.
Parallel zur Gründung der Freimaurerloge waren dieselben Männer maßgeblich an der Etablierung der Ulmer Lesegesellschaft im Dezember 1789 beteiligt, die heute als Museumsgesellschaft bekannt ist.
Herausforderungen und Wiederbelebung
Wie viele Logen in Süddeutschland war auch „Astraea zu den drey Ulmen“ in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Verboten betroffen. Dank der Unterstützung von Christoph Friedrich Karl von Koelle, dem Meister der Stuttgarter Loge „Zu den 3 Cedern“, konnte die Ulmer Loge im November 1843 unter dem neuen Namen „Carl zu den drei Ulmen“ ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die feierliche Lichteinbringung erfolgte im Mai 1844.
Blütezeit und dunkle Jahre
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war die Loge ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Ulm und zählte zeitweise über 100 Mitglieder. Ihre liberale Haltung spiegelte sich in der Aufnahme jüdischer Mitglieder wider. 1933 wurde die Ulmer Loge als eine der ersten von den Nationalsozialisten verboten. Das Archiv und eine der fünf größten Freimaurer-Bibliotheken Deutschlands wurden beschlagnahmt. Heute befindet sich das Archiv im Geheimen Preußischen Staatsarchiv in Berlin, während die Bibliothek als verloren gilt.
Moderne Ausrichtung und Aktivitäten
Im Jahr 2012 beschlossen die Brüder der Loge, den ursprünglichen Namen „Astraea zu den 3 Ulmen“ wieder anzunehmen. Heute arbeitet die Loge nach den humanitär-liberalen Prinzipien der Großloge der „Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“. Im Geiste der Humanität unterstützen sich die Mitglieder gegenseitig bei der Arbeit an ihrem „Rauen Stein“ und der Erweiterung ihres Horizonts. Es bestehen enge Kontakte zu in- und ausländischen Logen, und die gemeinsame Arbeit bereitet große Freude.
Als ältester noch aktiver eingetragener Verein in Ulm treffen sich die Mitglieder jeden Montag um 19:30 Uhr zu Logenabenden, oft auch gemeinsam mit ihren Frauen und Gästen. Die Logenräume befinden sich in der Schülinstraße 11 in Ulm.
Die „Astraea zu den 3 Ulmen“ steht für gelebte Freimaurerei in Ulm, geprägt von Tradition, Humanität und einem starken Gemeinschaftssinn.